Die perfekte Geschäftsreise

Die perfekte Geschäftsreise 1024 683 Dirk Zupancic

Gibt es sie, die perfekte Geschäftsreise? Vielleicht nicht DIE perfekte Reise! Warum? Weil Anlass, Orte, Rahmenbedingungen und einige andere Aspekte von Reise zu Reise sehr unterschiedlich sind. Aber es gibt, Merkmale einer Geschäftsreise, die für mich immer wieder dazu führen, dass ich bestimmte Reisen als Glück empfunden habe. Von diesen Merkmalen soll hier die Rede sein. Sie haben weniger mit dem Anlass der Reise an sich zu tun, sondern mit den Rahmenbedingungen. Der Termin an sich muss immer gut werden, das ist mein Anspruch. Aber eine Geschäftsreise wird dann perfekt oder zumindest sehr gut, wenn die folgenden Merkmale stimmen. Wenn man sie regelmäßig befolgt, werden mehr dieser Reisen und der kostbaren Zeit, die wir darauf verwenden, zu einer Bereicherung unseren Lebens und bleiben keine lästige Pflicht.

Eine gute Geschäftsreise startet für mich mit einigen Gedanken zur Zeit, die ich investieren muss und kann. Wo geht es hin und wie viel Zeit MUSS ich dort aus geschäftlichen Gründen verbringen? Dann reflektiere ich den Ort und frage mich, ob es sinnvoll ist, mehr Zeit als nötig dort verbringen zu DÜRFEN. Wenn ja, habe ich mir vor einiger Zeit vorgenommen, immer auch etwas Freizeit einzuplanen. Mal ist es nur ein halber Tag, z.B. für einen kurzen Spaziergang durch eine Stadt, die ich mag, aber schon lange nicht mehr gesehen habe. Mal sind es ein oder zwei Tage, die ich vor- oder nachgelagert plane, wenn ich einen sehenswerten Ort noch gar nicht kenne. Manchmal ist es sogar ein bisschen mehr, z.B. wenn es weit weg geht. Dann entsteht sogar eine Art Kurzurlaub.

Stehen die Zeiten fest, bin ich froh und dankbar über eine Assistenz, die mir die Reisemöglichkeiten recherchiert und vorschlägt. Früher war das einmal eine feste Assistentin, heute ist es ein Reisebüro mit einer festen Absprechpartnerin, die ich schätze. Es ist ein Privileg, nicht selbst im Web nach Flügen, Routen, Hotels, Mietwagen usw. suchen zu müssen.

Die perfekte Geschäftsreise darf – auch wenn mir das nicht immer gelingt – nicht zu hektisch sein. Aber ich will später auch nicht überall lange warten müssen. Das geht leichter, wenn man z.B. Stammflughäfen, mit deren An-, Abfahrts- und Parkmöglichkeiten kennt. Als ein Segen haben sich für mich dabei die Online-Reservierungsmöglichkeiten von Parkplätzen in Terminalnähe erwiesen. Ein kleines Glück ist es z.B., einen Flughafen anzufahren, zu bemerken, dass alle Parkhäuser voll sind, und zu wissen, ein persönlicher Stellplatz, mit kurzen Wegen, steht reserviert bereit. Unbedingt ausprobieren.

An Flughäfen ist der Priority Check-In eine große Erleichterung. Häufig nicht wegen der wenigen Menschen in der Schlange, sondern weil man es zumeist bei seinen Mitreisenden mit Profis zu tun hat, die nicht irgendwelche Wasserflaschen, 150ml Flakons ihres Lieblings-Eau de Toilettes oder Schlüsselbunde in Gepäck und Kleidung vergessen. Im Übrigen erweist es sich als hilfreich, beim Packen und Ankleiden gut zu überlegen, wie man sich seiner Sachen an der Sicherheitskontrolle entledigen muss, damit dieses, teilweise unwürdige, aber nötige Prozedere, rasch abgewickelt werden kann. Wenn dann noch Zeit für ein paar schöne Shops, einen Drink in einer Bar oder Lounge oder zum Arbeiten am Gate bleibt, ist alles wunderbar.

Meine Bahnfahrten halten sich übrigens, wenn immer möglich in Grenzen. Bahnfahren in Deutschland ist einfach kein Thema für stilvolles Reisen – ganz im Gegensatz zur Schweiz, wo ich das regelmäßig und gerne (in der 1. Klasse) genieße.

Egal, ob Flugzeug oder Bahn, im Vehikel der Wahl, muss für mich leichtes Einsteigen und Verstauen des Gepäcks rasch möglich sein. Dafür sorge ich schon bei der Auswahl der Gepäckstücke. Grauenhaft ist es z.B. in der Schlange eines engen Gangways im Flieger vor seinem Sitz zu stehen und festzustellen, dass alle Gepäckablagen rund herum voll sind. Und ich frage mich immer, wie die Menschen auf die Idee kommen, all diese voluminösen Dinge mit in den Flieger zu schleppen und dort irgendwo hineinzuquetschen.

Idealerweise hat man dann auf der Reise etwas Platz, z.B. einen freien Sitzplatz, neben sich und einen netten Service. Beides erleichtert Lesen, Arbeiten, Denken, Musikhören oder was auch immer. Ich sitze übrigens immer am Fenster, weil mir das Schauen wichtiger ist, als rasch hinauszuspringen, wenn die Reise beendet ist. Bei dieser Gelegenheit: Der Mittelplatz ist übrigens ein Horror. Diese Nähe zu fremden Menschen liegt mir einfach nicht … oder nur bei bestimmten Menschen … und auch nur sehr selten ;-). Apropos Musikhören: Ich liebe meine Bose In-Ear-Phones mit Active Noice Cancelling. Sie sind klein und bequem (nicht, wie die fetten On-Ear-Hipster Varianten) und erfüllen ihre Wirkung. Nämlich, um mich herum einen Raum der Stille zu schaffen, in der ich gute Musik genießen kann oder – z.B. bei langen Nachtflügen – sehr gut schlafen kann.

Am Ort der Bestimmung angekommen, checke ich idealerweise zuerst ein. Ich packe Koffer und Badartikel aus und sorge dafür, dass das Zimmer für einen kurzen Aufenthalt eine Basis zum Wohlfühlen sein kann. Gut, wenn man dann noch etwas Zeit zum Ausruhen oder für einen Drink oder Kaffee im Zimmer hat.

Gepäck und Packen: Wichtig ist mir immer, Gepäckstücke dabei zu haben, die groß und geräumig genug sind. Es geht darum, die richtigen Dinge und auch ein paar Alternativen im Gepäck zu haben, so dass man für die geplanten Situationen und vielleicht für Unwägbares, die richtigen Dinge dabei hat. Das Gepäck muss auch groß genug sein, um die Dinge vernünftig gefaltet zu verstauen. Schuhe und den so genannten „Kulturbeutel“ mit den Bad-Artikeln lege ich nach unten in den Koffer, darüber die Dinge, die gefaltet werden können, ganz obenauf Hemden, abgeschlossen durch eine weiche Lage zum Beispiel ein Handtuch. Grundsätzlich sind meine Gepäckstücke eher etwas zu gross und ich bevorzuge daher das Einchecken derselben, wenn ich länger als eine Nacht unterwegs bin. No-Go: Wichtige Dinge für eine Nacht mit in eine Aktentasche quetschen. Das nur nebenbei.

Krafttraining Fitness Hanteln

Egal, ob es sich um einen Geschäftstermin, ein Meeting, eine kurze Präsentation, eine Keynote oder ein oder zwei beziehungsweise mehrtägige Seminare handelt, ist es wichtig, genügend Zeit und wenig Stress zu bekommen. Idealerweise beginne ich den Tag mit Sport und das Hotel verfügt (hoffentlich) über ein gut ausgestattetes Fitnessstudio. Hier haben sich die Zeiten zum Glück etwas geändert, so dass man recht gute Sport-Infrastrukturen selbst in kleinen Hotels erwarten darf. Selten entpuppt sich heute der angepriesene Fitnessraum als kleine Nische mit Gummimatte und altem Kettlerfahrad – Gott sei Dank. Man tut aber gut daran, jeweils vorher auf der Website oder per Anruf zu checken, wie das Hotel ausgestaltet ist. Im Sommer und bei entsprechender Lage des Hotels hat es sich für mich auch bewährt, Jogging Klamotten einzupacken um damit eine Runde durch die Stadt zu drehen (siehe auch http://herrenglueck.de/vor-dem-fruehstueck-joggen/ ). Es gibt kaum etwas Schöneres, als in einer fremden Stadt morgens beim Joggen dabei zu sein, weil man auf diese Weise die Gelegenheit hat, ein Stück weit zur Stadt und seinen Bewohnern dazu zu gehören und gleichzeitig die Region zu erkunden.

Gerade auf Geschäftsreisen hat sich für mich die Zeit für gutes Essen bewährt. Die Essenszeiten in hoffentlich angenehmer, inspirierender Gesellschaft sind Ruhephasen sie helfen, Phasen des Genusses in die Termine mit einzubauen und damit auch eine wertvolle Pause zu machen.

Immer häufiger und sehr bewusst versuche ich in letzter Zeit Zeiten einzubauen, in denen ich abends den Wellness Bereich nutze. Ein gutes Magazin beziehungsweise ein gutes Buch dienen ebenfalls für Ruhephasen in fremder Umgebung und helfen dabei, Geschäftsreisen zu einem inspirierenden Moment werden zu lassen. Dabei hilft es, wenn das Zimmer zum Beispiel durch eine kleine Sitzecke oder einen Sessel und einen guten Wein in der Minibar entsprechend ausgestattet ist.

Für den eigentlichen Zweck der Reise, den Geschäftstermin, hilft eine gute Vorbereitung, so dass die Chance auf den bestmöglichen Erfolg so groß wie möglich ist. Ich bin ehrgeizig und perfektionistisch und möchte, dass die Zeiten, die ich mir für solche Wege freihalte auch entsprechend durch Erfolg gekrönt sind. Idealerweise kommen der Erfolg im Geschäft und der Genuss der Reise zusammen.

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