Tapas – Spanische Köstlichkeiten
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Tapas? Das sind eigentlich kleine spanische Appetithäppchen, die in der Regel zum Wein gereicht werden. Eigentlich? Ja, weil es durchaus auch gute Tapas Bars gibt, in denen man sich satt essen kann oder in die man zum Essen geht, wie in ein Restaurant. Und zwar mit großem Genuss, denn Tapas sind etwas Besonderes.
Meinen ersten Kontakt zu diesen spanischen Köstlichkeiten hatte ich vor vielen Jahren bei einem mehrwöchigen Aufenthalt in Madrid. Später war ich viele Jahre Stammgast im „Hogar Espanol“, dem spanischen Clubhaus im schweizerischen St.Gallen, ein Restaurant, das von Spaniern als Verein betrieben wird, die in St.Gallen leben.
Tapas kann man – nach deutscher Sitte – als Vorspeise genießen. Aber wie wunderbar ist die Idee der vielen verschiedenen Tapas, als Begleiter eines ganzen Abends? Mit guten Tapas entsteht eine ganz andere und schöne Form eines Dinners. Man nimmt Platz, bestellt einen schönen Wein und erhält in aller Regel schon mal ein paar Oliven und etwas Brot. Quasi als Grundlage oder um die Wartezeit zu verschönen oder gegen den ersten Hunger, den man vielleicht mitgebracht hat.
Dann wählt man in Ruhe ein paar erste kleine Speisen aus. Dazu passt die folgende Geschichte:
Es war einmal ein Herr zu Gast,
der war in Eile und bestellte in Hast.
„Warum dauert das so lang“, fragte er,
„holen Sie das Essen woanders her?“
Der Kellner kam und antwortete:
„Nein, unsere Küche ist einfach nur klein.
Wir bereiten alle Gerichte frisch,
und erst dann kommen sie auf den Tisch.“
Der Gast schaute sich nochmals die Karte an und sah,
was man alles bestellen kann.
Ihm wurde sein Essen an den Tisch gebracht,
satt und zufrieden hat er gesagt:
„Beim nächsten Mal komme ich nicht allein,
ein wenig Geduld kann sehr lohnend sein.“
Tapas zu essen ist ein geselliges Ereignis. Die kleinen Portionen animieren zum Probieren und teilen. Am besten bestellen alle und der ganze Tisch bedient sich an allem. Es gilt kalte Tapas, wie z.B. meine persönlichen Favoriten Pimientos con Queso (Paprika mit Frischkäsefüllung), Queso de Oveja (Schafskäse mit Olivenöl), Ensaladilla Rusa ( Thunfischsalat) und nicht zu vergessen Jamon Serrano, der bekannte Schinken – idealerweise frisch von der Keule geschnitten. Zu den warmen Leckerbissen gehören die Datiles con Bacon (Datteln im Speckmandel), knusprige (und nicht zu fettige) Calamares a la Romana (frittierte Tintenfischringe), Boquerones Fritos (frittierte Sardellen), Gambas Pil-Pil (Gambas in Knoblauchöl) Albondigas (Hackbällchen in feiner Soße) und die Chorizo, eine scharfe gegrillte Paprikawurst. Sie entfaltet ihre Qualität, wenn sie scharf und würzig schmeckt, aber dieser Geschmack nicht ewig lange am Gaumen nachwirkt.
Je nach Lust, Laune und Hunger folgen nach der ersten Bestellung die Runden zwei, drei und mehr. Zwanglos mündet das Ganze in das Dessert und/oder einem schmackhaften Carajillo, einem Kaffee mit Brandy, den man gerne auch etwas flambieren kann. Diese, meine persönliche Lieblingsvariante nennt man „quemado“ und sie wird wie folgt zubereitet: In eine feuerfeste Tasse gibt man etwas Brandy, zwei bis drei Kaffeebohnen und ein kleines Stück Zitronenschale. Diese Gemisch wird entzündet und mit Zucker, der darin karamelisiert, verrührt. Zum Schluss wird alles mit Espresso oder Kaffee abgelöscht. Dieses Getränk ist mit viel Vorsicht zu genießen ist. Ein Carajillo ist sehr schmackhaft und er „hat es in sich“, wie ich schon mehrfach auf dem Nachhauseweg feststellen durfte.
Eigentlich kein Wunder, dass sich aus der Idee der Appetithäppchen mittlerweile gastronomische Gesamtkonzepte in Form von Tapas Bars etabliert haben. In der Regel sind die Tapas hier die einzigen Gerichte auf der Karte. Die Bars, die ich kenne, sind eher klein, gemütlich und bodenständig.
Muss man in die Ferne schweifen? Nicht zwingend oder eher ganz im Gegenteil. In vielen spanischen Gebieten habe ich gute Tapas Bars vergeblich gesucht. Das erwähnte Hogar Espaniol im schweizerischen St.Gallen ist eine Institution. Im deutschen Krefeld habe ich durch Zufall einen Geheimtipp, die Tapas-Bar „Andaluz“ entdeckt, die immer einen Besuch wert ist. Die Geschichte des ungeduldigen Gastes verdanke ich übrigens der geschätzten Speisekarte im Andaluz.
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