Herrenglück: Eine Bar

Herrenglück: Eine Bar 1024 682 Dirk Zupancic
Das waren noch Zeiten, als die Bar noch eine besondere Rolle im Leben der Menschen spielte. Als ein Ort für wunderbare Cocktails, die heute scheinbar aus der Mode gekommen sind. Als ein Ort, der schon tagsüber immer etwas abgedunkelt war und damit einen klaren Unterschied zwischen Innen und Außen signalisierte. Ein Ort in dem man Rauchen durfte, nicht etwa einer Sucht folgend, sondern dem Genuss, z.B. einer schönen Zigarre. Ein Ort für gedämpfte Gespräche, vornehmlich zwischen Herren oder zwischen einem Herren und einer Dame. Auf keinen Fall ein Raum für eine Ansammlung von aufgeregten Frauen, um Klatsch und Tratsch auszutauschen. Aber ein Ort, zu dem man auch allein gehen konnte – um Drinks und Ruhe zu geniessen. Und an dem manchmal – nur wenn man es wollte – der Barkeeper ein guter Freund oder ein spannender Gesprächspartner wurde. Nur für die Zeit des eigenen Aufenthaltes.

Die Atmosphäre einer guten Bar wird – auch heute noch – von verschiedenen Ingredienzien erzeugt. Da ist das Licht, das gedämpft sein sollte. Nicht zu hell und nicht zu dunkel. Das sind die dunklen, hochwertigen Materialien, z.B. Holz, schwere Stoffe und Leder. Da ist die raumfüllende Bar, hinter der die verlockenden Flaschen bis an die Decke in wunderbarer Weise, dekorativ aufgereiht und dezent beleuchtet sind. Sie geben der Bar den Charme, eine echte Bar zu sein.

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Da ist die Musik, nicht zu laut, nicht zu leise. Sie darf Gespräche nicht stören, sie sollte die Ruhe nicht zerstören, aber doch einen leisen akkustischen Hintergrund bilden. Für mich ganz persönlich sind die Favoriten (immer noch) Sade, Victor Lazlo, Luther Vandross, Barry White oder auch Kenny G. Livemusik, bevorzugt durch einen Pianisten am Flügel, geben der Bar eine ganz besondere Note.
Man sollte sitzen können und eine gute Bar ist nie so voll, dass nicht alle Gäste einen Platz haben. Barhocker und Stühle oder Sessel müssen bequem ein.
Höhepunkt einer richtig guten Bar ist das Personal, allen voran der oder die Barkeeper oder -tender. Sie kennen jeden (klassischen) Drink, sie greifen behänd nach den richtigen Flaschen, sie füllen die richtigen Mengen aus dem Handgelenk in die richtigen und formschönen Gläser oder den Shaker. Sie mixen Drinks und dekorieren sie (dezent!). Ein guter Drink ist wie ein kleines, aber vergängliches Kunstwerk. Der Barkeeper ist ein Künstler, zugleich ein Dienstleister, manchmal ein Gesprächspartner und auch ein Berater.

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Die klassische Bar scheint auszusterben, aber es gibt sie noch. In fast allen großen Städten, national, aber auch international. Die Bar scheint in Vergessenheit zu geraten, aber kleine, echte Schmuckstücke finden sich in fast jeder Stadt. Es lohnt sich, sie zu (be-)suchen. Und es lohnt sich, sie zu einem Ort zu machen, den man regelmäßig besucht. Eine regelmäßiger Barbesuch hat meditative Eigenschaften, so lange man den Genuss der Drinks genüsslich beschränkt.
2 Kommentare
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